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Hand-Exoskelett ermöglicht Gelähmten zu greifen

Ein Spin-off der EPFL hat ein Exoskelett entwickelt, mit dem Menschen mit gelähmten Händen wieder Gegenstände greifen und loslassen können. Tests in Spitälern und Rehazentren waren bereits erfolgreich.

Gedacht ist das Exoskelett für Menschen, die eine Hand nach einem Schlaganfall oder Unfall nicht mehr oder nur noch teilweise bewegen können. Das Gerät des Lausanner Spin-offs Emovo Care besteht aus auf dem Handrücken befestigten Kabeln, die entlang der Finger wie Sehnen funktionieren und mit einem Motor verbunden sind.

Aktiviert der Patient das Gerät über eine Fernbedienung, üben die künstlichen Sehnen einen leichten Druck auf den Zeige- und Mittelfinger aus. So kann er beispielsweise einen kleinen Ball, ein Glas oder einen Löffel ergreifen – und die Stärke des Griffs selbstständig steuern. Eine zweite Taste auf der Fernbedienung gibt den gegenteiligen Befehl, der die Finger dazu veranlasst, sich zu strecken und den Gegenstand wieder loszulassen.

Das Ziel sei indes nicht, die volle Funktionsfähigkeit der Hände wiederherzustellen, teilte die EPFL mit. Vielmehr gehe es darum, dass Betroffene wieder ein paar grundlegende Bewegungen selbstständig ausführen können.

Erst vor kurzem erhielt die Entwicklung des Spin-offs die für die Vermarktung von Medizinprodukten erforderliche ISO-Zertifizierung. Derzeit werden Geldmittel gesammelt, um das Gerät im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen.

Text: sda

Fotografie: Screenshot Youtube

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