KURZMELDUNG

Ein Jungbrunnen für Zellen

Umprogrammierte Zellen lassen Wunden von älteren Menschen schneller heilen. Damit soll künftig zum Beispiel Brandopfern geholfen werden.

 G.V. Shivashankar arbeitet am PSI und der ETH Zürich

Die Forscherinnen und Forscher des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der ETH Zürich haben gealterte Zellen aus echter Haut umprogrammiert und sie im Labor in ein Modell für altes, verletztes Hautgewebe eingesetzt.

Laut PSI beschleunigte sich die Wundheilung dadurch erheblich. Der Grund: Ähnlich wie bei einer neu formatierten Festplatte werden bei Zellen durch die Neuprogrammierung auch Funktionsfehler gelöscht, welche die alten Zellen während der Alterung angesammelt hatten. Dadurch werden sie, wie ein neu aufgesetzter Computer, schneller, wenn sie neu aufgespielte Programme ausführen.

Therapien, die auf reprogrammierten Zellen basieren, sollen in Zukunft bei grösseren Hautverletzungen, wie sie etwa nach Verbrennungen vorkommen, eingesetzt werden. Bislang wird für die Behandlung solcher Verletzungen Gewebe von unverletzten Körperstellen oder von anderen Menschen entnommen und an der verletzten Stelle eingesetzt.

Zellen in jugendlichem Zustand

Gewebe von fremden Personen können laut PSI aber abgestossen werden. Und bei der Eigenhaut älterer Menschen ist es demnach oft schwierig, genügend davon in ausreichender Qualität zu gewinnen.

Die reprogrammierten Zellen haben die besondere Eigenschaft, dass sie sich in einem undifferenzierten, sozusagen jugendlichen Zustand befinden. Je nachdem in welchem Umfeld sie sich vermehren, können sie zu verschiedenen Arten von Zellen heranreifen, also auch zu Hautzellen.

Text: sda

Fotografie: PSI/Markus Fischer

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