Als 1996 ein Computer den damaligen Schachweltmeister Gary Kasparov besiegt hatte, sei das bereits beeindruckend gewesen, teilten die Forschenden mit. Noch mehr, als 2016 ein Computer den Weltmeister Lee Sedol im viel komplexeren Spiel Go schlug. Diese Erfolge hätten jedoch alle in einer virtuellen Umgebung stattgefunden. Bei einem Brettspiel sei alles bereits im Vorfeld genau bekannt. «Unsere autonome Drohne hat es geschafft, Menschen in der realen Welt zu schlagen», sagte der Forscher Leonard Bauersfeld.

Ausgeklügelte Technik

Die Drohne trat in einem Wettkampf gegen mehrere Drohnenpiloten an: Den Drone Racing League Champion 2019 Alex Vanover, den MultiGP Drone Racing Champion 2019 Thomas Bitmatta und den dreifachen Schweizer Meister Marvin Schaepper.

Die menschlichen Piloten konnten eine Woche lang auf der Rennstrecke üben. Danach traten sie in Kopf-an-Kopf-Rennen gegen «Swift» an. Das System gewann mehrere Rennen gegen jeden der menschlichen Champions (insgesamt 15 der 25 Rennen) und erzielte auch die schnellste aufgezeichnete Rennzeit auf der Strecke mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde gegenüber der besten von einem menschlichen Piloten gemessenen Zeit.

Rettung von Verschütteten

Die Rennen dienten der Drohne aber nur als Testumgebung. Künftig sollen solche KI-gesteuerten Drohnen etwa in eingestürzten Gebäuden nach Vermissten suchen.

Für diese Anwendungen sind laut Bauersfeld sehr ähnliche Kompetenzen nötig wie für die Drohnenrennen. Bei diesen steuern Piloten durch einen Hinderniskurs. Die Drohnen müssen dafür beispielsweise durch verschiedene Tore fliegen. Diese Fähigkeit präzise durch Tore zu fliegen, könne helfen, durch enge Durchgänge in eingestürzten Gebäuden zu fliegen, sagte Bauersfeld. Auch Geschwindigkeit sei für solche realen Anwendungen von grosser Bedeutung. So hätten Drohnen nur eine sehr eingeschränkte Batteriekapazität. Je schneller sie fliegt, desto weiter kommt sie also.