KURZMELDUNG

Ein Covid-Pass, der unter die Haut geht

Eine schwedische Firma hat einen Covid-Pass für Mikrochip-Implantate entwickelt. Der Firmenchef ist selbst gechipt. Um seine Privatsphäre macht er sich keine Sorgen.

 A picture made available on 04 March 2017 of David Holecek (L) getting a chip implanted in his hand by Jowan Osterlund of the company Biohax, in Gothenburg, Sweden, 02 December 2015.

Tausende Schweden haben sich schon Mikrochips implantieren lassen, um Schlüssel, Visitenkarten oder Zugtickets zu ersetzen – und bald vielleicht auch den Covid-Pass. Das auf Mikrochip-Implantate spezialisierte schwedische Unternehmen DSruptive Subdermals hat einen entsprechenden Covid-Pass entwickelt, der unter die Haut geht: Er habe seinen Nachweis jetzt immer griffbereit, sagt Firmenchef Hannes Sjöblad.

Billiger und länger haltbar

«Ich habe den Chip so programmiert, dass sich jetzt auch der Gesundheitspass auf ihm befindet», sagt Sjöblad. Er demonstriert, wie er seinen Chip ausliest, indem er sein Handy darüber hält, es entsperrt und dort dann die PDF-Datei mit seinem Covid-Pass erscheint.

Sjöblad kann in seinem Implantat nur Vorteile erkennen: Es sei deutlich billiger als vernetzte Armbänder und mit 30 bis 40 Jahren deutlich länger haltbar. Dass andere Menschen in seinen Chip-Implantaten eine Technologie unter anderem zur Überwachung sehen, die ihnen Angst macht, kann Sjöblad nicht verstehen.

Er interessiere sich sehr für «die Frage der Privatsphäre» und habe sichergestellt, dass sich die Chips nicht orten liessen: Sie würden nur mit Hilfe des Smartphones «aktiviert». Sjöblad unterstreicht, dass die Nutzung seiner implantierten Chips auf rein freiwilliger Basis erfolgt. Sollten sie etwa für Häftlinge oder Bewohner von Altenheimen zur Pflicht werden, «würden Sie mich sofort auf den Barrikaden sehen», sagt er.

Text: sda

Fotografie: keystone

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