KURZMELDUNG

Personal zu alt? Roboter springen ein

Wenn die Bevölkerung älter wird, nimmt die Automatisierung zu. Das zeigt eine neue Studie des MIT und der Boston University.

As the population gets older, automation increases.

Man könnte meinen, dass sich Roboter und andere Formen der Arbeitsplatzautomatisierung aufgrund des technologischen Fortschritts durchsetzen. Ganz natürlich. Eine Studie zeigt nun ein anderes Bild. Laut dieser werden Roboter dann häufiger eingesetzt, wenn die Bevölkerung eines Landes deutlich älter wird.

«Der demografische Wandel – die Überalterung – ist einer der wichtigsten Faktoren, die zur Einführung von Robotern und anderen Automatisierungstechnologien führen», sagt Daron Acemoglu, Wirtschaftswissenschaftler am MIT und Mitverfasser der Studie. «Wir liefern zahlreiche Belege dafür, dass es sich um einen kausalen Zusammenhang handelt.»

Hauptgrund für Investitionen: Arbeitskräftemangel

Laut den Forschenden deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass grösstenteils Arbeitskräftemangel Grund für Investitionen in die Robotik ist. Roboter füllen Lücken in überalterten Industriegesellschaften. Allerdings ist dies nicht der einzige Grund: Die Studie legt nahe, dass es einen Unterschied gibt zwischen der Einführung von Automatisierung als Reaktion auf Arbeitskräftemangel und der Einführung zur Kostensenkung. In den letzten Jahrzehnten ging es den Arbeitnehmenden in Deutschland wirtschaftlich besser als in den USA: In Deutschland haben die Roboter eher den Mangel an Arbeitskräften kompensiert; In den USA haben sie eine jüngere Belegschaft verdrängt.

Aussagen gelten für Automatisierung insgesamt

Die Studienautoren haben eine Vielzahl von Branchendaten aus 129 Ländern untersucht und kamen zum Schluss: Was für Roboter gilt, gilt auch für andere Arten der Automatisierung. Zum Beispiel für numerisch gesteuerte Maschinen oder automatisierte Werkzeugmaschinen.

Text: had

Fotografie: keystone

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